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9. Download der Konzeption des Johanneskindergartens als PDF-Datei

Hier klicken, um die Konzeption des Johanneskindergartens als Datei im PDF-Format herunterzuladen.

8. Schlusswort und Impressum

„… du stellst meine Füße auf weiten Raum…“ (Psalm 31,9)

Dieser Satz hat uns im Jahr 2013 in den neu gebauten Kindergarten begleitet. Inzwischen sind etliche Jahre vergangen. Viele Kinder haben ihren Platz in unserem Kindergarten gefundensich auf den Weg gemacht, der schließlich mit dem Übergang in die Schule endete. Jedes einzelne Kind hat uns und unseren Kindergarten geprägt. Viele Füße sind die Wege zwischen den Gruppen und die Treppen rauf und runter gegangen. Sie alle haben Spuren hinterlassen, sichtbare Spuren vor Ort, aber auch Spuren in unseren Herzen. Wir freuen uns, dass wir all diese Kinder ein Stück auf ihrem Lebensweg begleiten durften und freuen uns auf all die Kinder und Familien, denen wir noch begegnen werden. Es ist immer wieder spannend, immer wieder anders und ein ständiger Weiterentwicklungsprozess für uns alle. Und so wird auch dies nicht die letzte Version unserer Konzeption sein, sondern sich immer den aktuellen Bedürfnissen der Kinder anpassen. Damit der Satz auch weiterhin gilt:

„du stellst meine Füße auf weiten Raum…“

Diese Konzeption wurde während der Coronapause im Frühjahr/ Sommer 2020 überarbeitet und im Herbst 2024 abgeschlossen. Wir danken allen pädagogischen Mitarbeiterinnen für das Mitwirken an der Konzeption und ihrer wertvollen Arbeit in unserer Kindertagesstätte.

Evang.-Luth.- Johanneskindergarten 

Schallershofer Str. 26

91056 Erlangen

Tel: 09131/9410298

E-Mail: kita [punkt] jokiga-erlangen [klammeraffe] elkb [punkt] de (kita[dot]jokiga-erlangen[at]elkb[dot]de)

 Herausgeber und Rechtsträger:

 ist die Evang.- Luth. Johannesgemeinde 

Schallershofer Str. 24

91056 Erlangen

7. Qualitätssicherung und -Entwicklung

Wir reflektieren und entwickeln stetig unser pädagogisches Handeln und die Rahmenbedingungen unseres Kindergartens weiter.

Eine kontinuierliche Beobachtung der Kinder und die Reflexion unseres pädagogischen Handelns sichern die Qualität unserer Arbeit jetzt und in Zukunft. Dadurch können wir uns fortlaufend am Kind und den aktuellen Bedürfnissen der Familien orientieren. Reflexion und Weiterentwicklung gewährleistet, unsere Arbeit an den aktuellen Erkenntnissen der Elementarpädagogik wirkungsvoll und nachhaltig auszurichten.

In regelmäßigen Gesamt- und Kleinteamsitzungen reflektieren und planen wir unsere pädagogische Arbeit und beraten uns gegenseitig. Zudem finden Konzeptionstage statt, die das Ziel der Weiterentwicklung unseres pädagogischen Handelns haben. Durch Fort- und Weiterbildungen Inhouse Schulungen sowie Beratungstage des pädagogischen Personals, fließen aktuellste Erkenntnisse aus der Elementarpädagogik in unsere Planungen ein.

Zur Eigenreflexion der pädagogischen Arbeit finden Mitarbeiter*innen-Jahresgespräche statt, die auf eine persönliche Weiterentwicklung der einzelnen Mitarbeiter*in abzielen. Der Rechtsträger unserer Kindertageseinrichtung, die Evang.-Luth. Johannesgemeinde, ist in regelmäßigen Dienstgesprächen mit dem Personal des Kindergartens in Kontakt und dadurch an Reflexion und neuen Planungen beteiligt.

Die Mitarbeiter*innen unserer Kindertageseinrichtung nehmen an Arbeitskreisen und Treffen mit anderem pädagogischen Fachpersonal teil. Diese sind kommunal oder vom evangelischen KiTa-Verband Bayern organisiert. Dabei wird sich gezielt über Themen ausgetauscht und konzeptionelle Veränderungen erarbeitet. Der Informationsaustausch zwischen Jugendämtern und Verwaltungsstellen hilft uns, aktuelle gesetzliche Vorgaben zu rechtlichen und pädagogischen Themen umzusetzen.

Alle Mitarbeiter*innen besuchen regelmäßig Fort- und Weiterbildungen, deren Inhalte sie an das Gesamtteam weitergeben. Bei regelmäßigen Inhouse- Fortbildungen arbeitet das gesamte Team gemeinsam an aktuellen pädagogischen Themen der Einrichtung.

Zur Qualitätssicherung und- Entwicklung gehören regelmäßige Elterngespräche und Elternbeiratssitzungen. Dort werden wichtige Themen, wie Rahmenbedingungen und pädagogische Inhalte unserer Kindertageseinrichtung sowie Anregungen aufgenommen und besprochen.

Jährlich findet eine Elternumfrage zu den Rahmenbedingungen und der pädagogischen Arbeit unserer Kindertageseinrichtung statt. Die Auswertung der Umfrage ermöglicht es uns, aktuelle Bedürfnisse der Familien aufzugreifen, unsere Arbeit zu reflektieren und für die Zukunft zu planen.

6. Erziehungs- und Bildungspartnerschaft

Eltern und pädagogischen Mitarbeiter*innen bilden eine Erziehungs- und Bildungspartnerschaft.

Eine gute Bildungs- und Erziehungspartnerschaft ermöglicht es, das Kind bestmöglich auf seinem Entwicklungsweg zu begleiten. Eltern sind die Experten ihres Kindes. Sie begleiten das Kind von Anfang an und haben einen langfristigen Blick auf die Entwicklung ihres Kindes. Durch den Austausch und das gemeinsame Handeln von Eltern und Erzieher wird das Kind in seiner Entwicklung und Persönlichkeit gestärkt.

Von Beginn an, sind Eltern ein wichtiger Bestandteil unserer Kindertageseinrichtung. Sie werden aktiv in die Eingewöhnung ihres Kindes einbezogen. (siehe: Der Übergang von der Familie in den Kindergarten) Auch in der darauffolgenden Zeit sind wir im regelmäßigen Austausch über die Entwicklung und wichtige Belange des Kindes. Dabei begegnen sich Eltern und pädagogische Mitarbeiter*innen auf Augenhöhe. Gemeinsam werden Beobachtungen und Informationen ausgetauscht.  Die pädagogische Kraft kann so im Alltag besser auf das Kind eingehen und individuell handeln. Zusammenhänge und Verhaltensweisen lassen sich so nachvollziehen                                         

(z.B. das Kind hat heute kaum geschlafen, nichts gefrühstückt, es gibt aktuell einen Trauerfall in der Familie…). Das Kind ist immer Teil eines Systems (z.B. in der Familie oder im Kindergarten)

Der Kontakt zwischen Eltern und päd. Mitarbeiterin*innen findet in Form von Tür- und Angelgesprächen, Entwicklungsgesprächen, Elternabenden, Aktivitäten mit Kindern und Eltern, bei gemeinsamen Festen und Feiern, Elternaktionen und der Arbeit mit Portfolio statt. Wichtige Informationen rund um den Kindergarten erhalten die Familien in schriftlicher Form per Email oder Brief. Bei Fragen und Anliegen rund um den Kindergarten sind wir immer gerne für Gespräche und Austausch bereit. Bei sprachlichen Barrieren haben wir jederzeit die Möglichkeit, auf Sprachmittler der Stadt Erlangen zurückzugreifen und Schreiben an Eltern zu übersetzten. 

Der Elternbeirat unserer Kindertageseinrichtung wird zu Beginn eines jeden Kindergartenjahres von den Eltern des Kindergartens gewählt. Er vertritt die Interessen, Anliegen und Belange der Eltern rund um den Kindergarten. Ebenso unterstützt er das pädagogische Personal, wird zu Entscheidungen des Kindergartens, zu konzeptionellen und personeller Veränderungen angehört und steht beratend zur Seite. Der Elternbeirat engagiert sich bei Aktivitäten und der Öffentlichkeitsarbeit des Kindergartens. Regelmäßig beruft der Elternbeirat Elternbeiratssitzungen ein, die meist öffentlich stattfinden und gerne von weiteren Eltern besucht werden können. 

 Das Entwicklungsgespräch 

Regelmäßig geführte Entwicklungsgespräche sind in der Arbeit mit den Krippen- und Kindergartenkindern ein wichtiges Qualitätsmerkmal unserer Einrichtung. Es findet ein Austausch zwischen Eltern und pädagogischen Mitarbeiter*innen statt. Wir gewähren Eltern Einblicke in den Alltag ihres Kindes und erhalten ergänzende Informationen der Familien. Wir behalten gemeinsam mit den Eltern die Entwicklung ihres Kindes im Blick, und können durch ergänzende Sichtweisen den Entwicklungsstand des Kindes in verschiedenen Lebensumständen erkennen. Wir freuen uns über Fortschritte, können aber auch den Eltern Unterstützungsbedarf verdeutlichen. Die Beobachtung innerhalb des Kindergartens ist die Grundlage der Entwicklungsgespräche. Diese werden regelmäßig dokumentiert und überprüft. Entwicklungsgespräche werden in unserer Einrichtung sowohl zu regelmäßigen fest vereinbarten Terminen (mindestens einmal pro Jahr) als auch nach Bedarf oder auf Anfrage der Eltern, durchgeführt. Die pädagogischen Mitarbeiter*innen sehen sich mit Eltern in einer Bildungs- und Erziehungspartnerschaft, in der die ergänzenden Sichtweisen auf das Kind weitergegeben werden. Es werden gemeinsam weitere Ziele und Handlungsschritte benannt, schriftlich festgehalten sowie deren Umsetzung erarbeitet. Entwicklungsgespräche helfen Übergänge (z.B. die Eingewöhnung oder Vorbereitung auf den Schuleintritt) gut zu gestalten. Für Eltern bedeuten diese Gespräche immer auch eine Möglichkeit zur Stärkung ihrer Erziehungskompetenz. Im Austausch können sie Unterstützung, Beratungshilfen oder Informationen über andere Institutionen (z.B. Frühförderstellen) bekommen. Wir sind gerne Ansprechpartner in vielen Erziehungsfragen.

Kindern im Vorschuljahr bieten wir an, am Entwicklungsgespräch mit Eltern und pädagogischen Kraft teilzunehmen und selbst seine Lernerfolge zu reflektieren. Das Gespräch wird durch Bebilderung der Entwicklungsbereiche und die wertschätzende Moderation der pädagogischen Kraft unterstützt. Die Erwachsenen verstehen sich während des Gesprächs als zurückhaltende Begleitung, die sich auf die Sichtweise des Kindes einlässt. Im Dialog mit dem Kind können neue Ziele herausgearbeitet und mit dem Kind vereinbart werden. Im Anschluss haben die Erziehungsberechtigten die Möglichkeit sich nochmals mit der pädagogischen Kraft auszutauschen.

5.13 Mathematische, Naturwissenschaftlich- Technische Bildung

Die Welt, in der wir aufwachsen ist voll von Gesetzmäßigkeiten, Formen, Mengen und Zahlen. All dies ordnet die Welt um uns herum und gibt Struktur in komplexen Zusammenhängen. Umso geübter wir im Umgang damit sind, desto schneller können wir Zusammenhänge erfassen, diese auf neue Situationen anwenden, Herausforderungen lösen und selbstaktiv handeln. In unserer Welt spielt mathematisches, geordnetes Denken in allen Bereichen des Alltags eine große Rolle. Deshalb ist es wichtig, dass Kinder viele mathematische Erfahrungen sammeln und diese miteinander verknüpfen können. Erst dann entsteht mathematisches Denken. 

Kinder suchen von Geburt an nach Ordnung und Vorhersehbarkeit in der Welt. Diese Struktur hilft ihnen sich zu orientieren. Rituale und wiederkehrende Abläufe unterstützen dies ebenso wie das freie Forschen, Untersuchen von Materialien und Ordnen von Gegenständen (nach Größen, Muster, Anzahl…). Dieses Erfahrungsumfeld bieten wir in unserem Kindergarten durch eine Materialvielfalt in den Räumen, sowie durch Naturerfahrungen, das gemeinsame Stellen des Kalenders, das Zählen der anwesenden Kinder, experimentieren, durch Brettspiele gemeinsames Backen, Tisch decken, Bilderbücher und in der Vorschule. 

Zentral dabei ist es, die einzelnen Angebote nicht isoliert zu betrachten, sondern für das Kind Zusammenhänge und Vergleiche erfahrbar zu machen. Dazu ist eine Begleitung der Kinder im Alltag durch die pädagogische Fachkraft als selbst forschende Lernbegleitung wichtig. Sie macht auf mathematische Zusammenhänge aufmerksam und stellt Verknüpfungen zu bereits Erlerntem her. 

Eng mit der Experimentierfreude im mathematischen Bereich ist das Experimentieren mit naturwissenschaftlichen Phänomenen verbunden. Schon früh können Kinder Zusammenhänge und Wenn-Dann-Beziehungen erkennen. Im Kindergarten haben sie durch eine breite Materialvielfalt, angeleitete Experimente, das freie Spiel mit Konstruktionsmaterial und vielen Umwelterfahrungen die Möglichkeit die Welt um sich herum zu erforschen. Sie stellen Fragen und gehen den Ursachen auf den Grund. Die pädagogische Kraft begleitet das Kind partnerschaftlich dabei, Informationen durch eigenes Ausprobieren, nachforschen in Medien, Büchern und Lernplattformen, einzuholen. Dabei übt das Kind selbstständig, Informationen zu Themen zu erarbeiten, was eine grundlegende Basiskompentenz für späteres Lernen darstellt.

Eine besondere Anziehungskraft üben technische Geräte auf Kinder aus. Kinder wollen diese selbst bedienen und deren Funktion durch Zerlegen erforschen. Sie nehmen sie auseinander und bauen sie wieder zusammen. Die Kinder lernen dabei, dass etwas repariert werden kann. Sie erfahren auch, wozu technische Geräte verwendet werden können und nutzen diese, um sich Lerninhalte zu erarbeiten. In unserem Kindergarten stehen einige technische Geräte zur Verfügung, die zum gemeinsamen Lernen genutzt werden können. In der Küche stehen Waagen und Messbecher zur Verfügung, CD- Player und Toni Boxen die selbstständig bedient werden können. Des Weiteren machen wir mit den Kindern Ton- und Filmaufnahmen, sodass sich das Kind als Gestaltender erlebt. Tabletts bzw. Laptops können in Begleitung zur Suche nach Informationen genutzt werden.

5.12 Umweltbildung

Eine intakte Umwelt ist Lebensgrundlage für körperliche und psychische Gesundheit. Unsere menschliche Existenz steht in einem direkten Zusammenhang mit der Umwelt um uns herum. Umweltschutz spielt somit in Zeiten von immer mehr gesundheitsschädigenden Einflüssen und einschneidenden klimatischen Veränderungen, schon im Kindergartenalltag eine zentrale Rolle. Kinder sollen sich als Teil der wunderbaren Schöpfung Gottes erleben. Diese soll für uns und nachfolgenden Generationen ein lebenswerter Ort bleiben. 

Ausgangspunkt für einen aktiven Umweltschutz sind Naturerfahrungen für das Kind. Nur hier kann unsere Welt als Lebensgrundlage für Mensch und Tier, ihre komplexen Zusammenhänge und die Notwendigkeit der Artenvielfalt erlebbar werden. Angeregt von diesen Erfahrungen kann das Kind Verantwortung gegenüber der Umwelt entwickeln und immer wieder hinterfragen. Es erlebt, dass sein Handeln Auswirkungen auf die lokale und globale Umwelt hat und Ressourcen nur begrenzt zur Verfügung stehen.

Waldtage, Besuche des Wiesengrundes, des Weihergrundstückes sowie Naturbeobachtungen (Schmetterlingszucht, Miethühnern, Pflanzaktionen…), Museumsbesuche, Fahrten ins Planetarium, das Behandeln verschiedener Umweltthemen, unterstützt durch Bilderbücher und Filme, besonders aber durch unser eigenes Konsumverhalten, sensibilisieren wir die Kinder für einen bewussten Umgang mit unserer Lebensgrundlage.

Als Kindergarten sind wir unserer Vorbildfunktion bewusst und achten auf Mülltrennung, einen nachhaltigen und fairen Einkauf, Mehrwegprodukte und den bewussten Umgang mit Lebensmittel (biologisch, saisonal, regional und fair gehandelt). Unser Kindergarten ist Teil des Evang. Solarfonds und beteiligt sich über die Johanneskirche an der Aktion „Grüner Gockel“ der Evang. Landeskirche Bayern.

5.11 Musikalische Bildung und Erziehung

Kinder reagieren auf akustische Reize ihrer Umgebung. Auch sie selbst erzeugen Laute mit ihrer Stimme und spielen gerne mit ihrer Sprache. Sie haben große Freude daran, Geräusche und Klänge in ihrer Umgebung zu erlauschen und zu imitieren. Dabei geht es nicht um das aufmerksame (Zu)Hören, sondern auch um die Seele. Denn Musik kann unser Innerstes berühren. 

Musikalische Erfahrungen sensibilisieren Kinder. Sie lernen dadurch innere Spannungen abzubauen. Musik muntert auf. Außerdem ist Musik ein Medium der Kreativität. Sie ermöglicht es Kindern, sich mitzuteilen und eigene Ideen umzusetzen. Dadurch wird die Phantasie der Kinder angeregt. So haben musikalische Erziehung und Bildung einen großen Einfluss auf die Entwicklung eines positiven Selbstkonzeptes des Kindes und stärken dessen Selbstbewusstsein. Bekannt ist auch, dass sich Musik positiv auf die geistige Entwicklung und das Lernverhalten der Kinder auswirkt.  Musik kann Menschen verschiedenen Alters und Kulturen verbinden. Sprachliche Barrieren werden dadurch leichter abgebaut und können gerade sprachlich schwächere Kinder mitreißen und so eine Ausdrucksform für sich finden.

Im Johanneskindergarten wollen wir die Freude am gemeinsamen Singen, Tanzen und Musizieren wecken. Musik ist ein fester Bestandteil in unserem Kindergarten. Durch immer wiederkehrende Rituale und Angebote kommen die Kinder täglich mit Musik in Berührung. Wir beginnen bei einer elementaren Musikpädagogik, indem wir rhythmische Verse skandieren und Klanggeschichten erzählen und spielen. Mit Orffinstrumenten musizieren wir frei oder mit Anleitung, bis hin zu selbstkomponierter Musik, die dann in Bewegung umgesetzt wird. Auch Körperinstrumente wie das Klatschen ist ein täglicher Begleiter und Taktgeber beim Musizieren. Die musikalische Erziehung wird zudem durch freie und gezielte Angebote vom pädagogischen Fachpersonal gefördert. Beim gemeinsamen Singen lernen die Kinder Texte, Rhythmen und Klangfarben. Sie entdecken Klänge, Töne und Geräusche, die durch das Wiederholen verinnerlicht werden.

5.10 Ästhetische/ Bildnerische Bildung

„Alles, was uns begegnet, lässt Spuren zurück.

Alles trägt unmerklich zu unserer Bildung bei.“

(J.W. von Goethe)

Das Kind erschließt sich die Welt über seine Sinne. Wird es durch vielfältige Sinnesanregungen dabei unterstützt, kann es seine Umgebung immer mehr begreifen, Erfahrungen miteinander verknüpfen. Ganzheitliche Bildung findet statt. Diese Erfahrungen kann das Kind nutzen, um seine eigene Persönlichkeit und Gefühle zum Ausdruck zu bringen und neue, kreative Lösungen finden. Durch Ausprobieren kann das Kind seine Vorlieben und Stärken in einzelnen Bereichen erkennen. Deshalb ist es wichtig, elementar vielfältige, ästhetische und kulturelle Angebote zu ermöglichen.

Schon früh bringt das Kind seine Interpretation der Welt zum Ausdruck. Wir erleben dies durch Imitieren des Erlebten. Später spielen Kinder Alltagssituationen nach oder stellen ihre Erfahrungswelt bildnerisch dar. Wesentlich ist, dass es sich dabei immer um die Sichtweise des Kindes handelt und es somit kein richtig und falsch gibt. In unserem Kindergarten ermöglichen wir freie bildnerische Angebote, in denen sich das einzelne Kind individuell entfalten kann. Vielfältiges Material, ein frei zugänglicher Kreativraum, die Holzwerkstatt sowie Verkleidungsecken können genutzt werden. 

Ebenso bietet sich im Garten und der Natur ein Erfahrungsschatz für die Kinder. Hier nehmen sie ihre Umwelt im wahrsten Sinne des Wortes „hautnah“ wahr. Naturmaterialien regen auf eine ganz besondere Weise die Kreativität an. Zudem erleben Kinder in der Natur die Vergänglichkeit sehr intensiv. Ein auf dem Boden gelegtes Mandala überlebt den nächsten Sturm nicht oder wird gar von Eichhörnchen zerpflückt. Kinder erleben somit Schaffen und Ende eines kreativen Ausdrucks. 

Im kreativen Prozess erlebt sich das Kind zudem als selbstwirksam (es schafft etwas), muss sich selbst organisieren (welche Materialien benötige ich?) und übt ganz frei Konzentration und Durchhaltevermögen. Wir unterstützen den kreativen Ausdruck, in dem wir Beispiele anbieten. So besuchen wir Theatervorstellungen, arbeiten mit der Jugendkunstschule zusammen und bieten aktiv Material und Kreativangebote sowie Traumreisen und Theaterworkshops an.

5.9 Bewegungsentwicklung und -Förderung

Kinder haben einen angeborenen, natürlichen Bewegungsdrang und sehen Bewegung als eine Form des Ausdrucks ihrer Gefühle und Bedürfnisse. Besonders in der frühen Kindheit ist Bewegung für die gesamte Entwicklung des Kindes von essenziellem Wert und zudem ein Grundbedürfnis. Zu Beginn der kindlichen Entwicklung sind Bewegungen noch Reaktionen, werden dann bewusster und gezielt ausgeführt und schließlich immer differenzierter. Über Bewegung erschließt sich das Kind die Welt um sich herum. Der Bewegungsradius wird mit der Zeit immer größer und das Kind wird selbstständiger. Bewegung fördert die Denk-, Leistungsfähigkeit und Koordination, ermöglicht Selbstbestimmung und Teilhabe. 

Durch Bewegung erleben sich die Kinder selbst, ihren Körper und schulen dadurch ihr Körperbewusstsein. In Bewegung können Kinder ihre eigenen Kräfte messen, eigene körperliche Grenzen erkennen und durch Üben ihrer Fähigkeiten erweitern. Diese Körpererfahrungen haben einen wesentlichen Einfluss auf den Aufbau eines positiven Selbstkonzeptes. 

Bewegung ermöglicht dem Kind seine Umwelt wahrzunehmen und Grenzen zu erkennen. Es kann unterschiedliche Positionen und Perspektiven einnehmen und muss den Bewegungsradius der anderen Kinder erkennen, um sich rücksichtsvoll zu bewegen. 

Kinder nehmen in Bewegung deutlich leichter soziale Kontakte zu anderen Kindern auf und erlernen dabei Grundregeln sozialen Verhaltens. Besonders freie Bewegungsangebote integrieren Kinder mit unterschiedlichen Entwicklungsständen und können Lernen von und miteinander ermöglichen. Nichts motiviert ein Kinder mehr, als neue Herausforderungen anzugehen, die ein anderes Gruppenmitglied bereits erworben hat. 

Zudem trägt ausreichend Bewegung zu einer gesunden körperlichen Entwicklung der Kinder bei.

Durch gemeinsame Spaziergänge, Ausflüge zu Spielplätzen, Wiesen und in den Wald, Bewegungsangebote in unserem Turnraum, Bewegungsspiele in der Gruppe, Hängematten, Bällebad, Materialvielfalt für kreative Angebote, Holzwerkstatt und die tägliche Bewegung in unserem Garten mit Kletterangebot, Fahrzeugen, Holzpferden, Spielhäuschen und Sandkästen bieten den Kindern tagtäglich viele Bewegungsmöglichkeiten, die an die Interessen und den unterschiedlichen Entwicklungsstufen der Kinder angepasst sind.

5.8 Religiöse und interkulturelle Bildung

Wenn du ein Kind siehst, 
hast du Gott 
auf frischer Tat ertappt. 

(Martin Luther)

Religiöse Bildung und Erziehung ermöglichen dem Kind Auseinandersetzung und Identifikation mit Sinn- und Wertesystemen. Kinder sind darauf angewiesen, vertrauensbildende Grunderfahrungen zu machen. Sie haben das Bedürfnis nach Annahme, Urvertrauen und Geborgenheit. Schon im frühen Alter beschäftigen sich das Kind mit Fragen nach Sinn und ihrem Selbst, nach Leben und Tod. 

Religiöse Bildung und Erziehung unterstützt die Kinder in der Auseinandersetzung mit ihren Fragen und stärkt sie in der Ausbildung einer eigenen Urteils- und Bewertungsfähigkeit. Religiöse Bildung bietet dem Kind ein Fundament, auf welchem sie ihre spezifische Sicht der Welt entfalten können. Sie hilft dabei, Antworten auf die Fragen nach Sinn und Deutung, auch auf dem Hintergrund religiöser und weltanschaulicher Traditionen, zu finden.

Unser Handeln bestimmt der christliche Glaube. Das heißt konkret: Wir verstehen jeden Menschen als Geschöpf Gottes und gehen deshalb respekt- und rücksichtsvoll miteinander um. Wir helfen einander. Jedes Kind wird von uns bedingungslos angenommen und wertgeschätzt. So möchten wir einen positiven und liebevollen Umgang miteinander vorleben, damit das Kind die Möglichkeit bekommt, sich als Teil einer positiven Gemeinschaft zu erleben. 

Durch den achtsamen Umgang miteinander, vom Begrüßen bis zum Verabschieden, leben wir ein positives Menschen- und Gottesbild vor. Wir ordnen das alltägliche Miteinander durch Rituale. So zeigt etwa das Geburtstagsfest jedem Kind: „ich bin einmalig und ein einzigartiger Teil der Schöpfung“. Durch gemeinsame Gebete, das Feiern und Vorbereiten kirchlicher Feste, das Singen religiöser Lieder, das Feiern von Kinderandachten und durch das Erzählen und Nachspielen kindgerechter biblischer Geschichten, wird religiöse Bildung vermittelt. Dabei steht das „Ins Gespräch kommen“ im Mittelpunkt. Uns interessieren die Sichtweise und Meinung des Kindes. Wir lassen unterschiedliche Sichtweisen zu und sind offen für die Interpretation des Kindes. Vielfalt und unterschiedliche Sichtweisen werden so hautnah für Kinder erlebbar. Sie lernen eine eigene Meinung zu entwickeln und diese zu äußern. 

Dank der engen Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Nähe zur Johanneskirche erhalten die Kinder des Kindergartens einen Einblick in den Ablauf des Kirchenjahres. Gemeinsame Gottesdienste in der Johanneskirche, Kirchenbesuche und gemeinsame Feste verbinden den Kindergarten mit der Gemeinde. Ein besonders wertvolles Angebot für die Kinder ist der wöchentliche Besuch der*s Pfarrer*in, der*die im Wechsel ein religionspädagogisches Angebot in jeder Gruppe anbietet.

Gerade aus dem christlichen Grundwert der Nächstenliebe entsteht eine Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Religionen und Kulturen. In unserem Kindergarten leben wir Vielfalt und ermöglichen allen Kindern gesellschaftliche Teilhabe. Mehrsprachigkeit und Multikulturalität sind für uns selbstverständlich und eine Chance voneinander zu lernen. Durch Wissen über andere Religionen und Kulturen können Kinder eine kulturelle Offenheit entwickeln.  Dies wird durch das gemeinsame Feiern von Festen, gemeinsames Kochen und den Austausch über die unterschiedlichen, kulturellen Besonderheiten gefördert.  Sprachliche Barrieren versuchen wir so gut wie möglich abzubauen. Dabei bedienen wir uns im Kontakt mit Kindern und Eltern visualisierten Hilfsmitteln, greifen auf die Mehrsprachigkeit in unserem Team zurück oder holen uns für den Kontakt mit den Eltern Sprachmittler der Stadt Erlangen.